New Year New Look New Theme

So I have two blogs already, one for professional, one for private rants and never mind my comments and linked videos on FB. The background picture comes from one of my numerous digital cameras, the Pen is a little bulky for always in your pocket, there is space for a DSC-TX or a Lumix, rather. When the sky is the limit I have a pair of 1Ds. Not sure whether I write more in English or let some German pop up here and there.

March 14, 2014

Die verschwundene Boeing (MH370)

So, nun ist das Flugzeug - und kein kleines, ich bin mit diesem Typ schon über den Atlantik geflogen - eine volle ganze Woche verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Oder von Außerirdischen durch ein Wurmloch gezogen. Die verschiedenen üblichen Verdächtigen kommen mit allerlei mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogenen Theorien an die Öffentlichkeit.

Au fein! Da mache ich mit!

Also: 1. Das Flugzeug wurde pulverisiert und die Reste sind ins Meer - da wird zu Recht fleissig gesucht weil man rasch etwas finden könnte - oder den Urwald - das kann Jahre dauern bis etwas gefunden wird - gestürzt. Die Pulverisierung könnte durch eine innere Explosion, oder äußere Einwirkung zwischen Meteoriten, Weltraummüll, bis hin zu Raketenbeschuss über einer No-Fly-Zone eines Landes das vor allem Gesichtsverlust vermeiden will.

Oder: 2. Das Flugzeug wurde von findigen Kidnappern entführt. Daß die üblichen Verdächtigen durchaus zu durchdachten Aktionen fähig sind, wissen wir seit dem 11. September 2001. Als Ingenieur finde ich beim Sicherheitstheater am Flughafen oft etwas zum Schmunzeln, den meisten Vielfliegern geht es ähnlich. Und gerade in großen Flughäfen gibt es soooo viele Dinge nach der Sicherheitskontrolle .. Aber Spass beiseite, da es im malayischen Flieger größtenteils Chinesen hatte, könnten Verschwörungstheoretiker nicht ganz daneben liegen wenn vom chinesischen Zentralstaat terrorisierte Minderheiten hier mal das Ruder in der Hand haben und China den Deckel des Schweigens über die Affäre gestülpt hat.

Wie schon erwähnt, das Ganze in einer Gegend der Welt die nicht gerade für Transparenz und Offenheit bekannt ist, sondern eher an der Vermeidung von Gesichtsverlust interessiert ist.

June 24, 2013

Radio ist tot.

In meiner Jugend war ich begeisterter Radiohörer. Voller Neugierde auf alles was es im Äther zu entdecken gab: Musik - wichtig für Heranwachsende, die passende Subkultur aussuchen, Menschen finden die den eigenen Musikgeschmack mitempfinden können - aber im Äther gab es auch Stimmen aus fernen Ländern und fremde Sprachen. Ich hatte mit 12 die Kurzwelle entdeckt und bald auf ein brauchbares Radio für den Gegenwert eines guten Markenrades gespart.
All dies fand in den 70er und 80er Jahren statt, als es im Fernsehen bestenfalls drei Kanäle gab, und eineinhalb Sender Ostzone und in den achtzigern auch der Kanal der angelsächsischen Besatzungsmacht. Den Angelsachsen verdanke ich die Liebe zum Radio, die besten DJs der BBC kamen stundenweise ins BFBS (British Forces Broadcasting Service) welches damals eigene Studios in Deutschland hatte. Im 21sten Jahrhundert gibt es nur noch BFBS World, so ist man in Teilen Norddeutschlands auch über die Freuden und Sorgen der Soldaten die Taliban und anderere dem Westen-widrige Gruppierungen in Schach halten sollen gut informiert.
Gut informiert waren im 20sten Jahrhundert die englischen DJs, sozusagen am Puls der Zeit, konnten wir norddeutschen Teenager die kommenden Hits schon Wochen gar Monate im Vorraus hören, denn Deutschland war ein nachrangiges Vermarktungsgebiet für "neue Musik". Viele Menschen meiner Generation haben dann doch irgendwann in den 80er Jahren aufgehört mit der "neuen Musik" und wenn ich im 21sten Jahrhundert mal das Radio an mache, dann strömt mir meist der Geist ebendieser Mitt-Achtziger Jahre entgegen. Denn wir waren sehr zahlreich in den 60er Jahren geboren, und anscheinend rechnen die Programmverantwortlichen damit daß eine Jede und ein Jeder sich gerne an die Zeit als wir zwanzig waren zurückerinnert. Ob es nun auf den Pop-Wellen der Öffentlich-Rechtlichen oder bei den danebengesetzen Antennen der sogenannten Freien Bundesländer sei. Es gibt immer denselben Pop-Rock Gedusel Einheitsbrei von den üblichen Verdächtigen aus den Top 3 einer beliebigen Woche der 80er Jahre. Wer hätte damals gedacht, mit seinem Plattenkauf die Radiomusik über Jahrzehnte hinweg einfrieren zu können? Wenn ich heute mal gezwungen bin das Radio anzuschalten - meist im Auto, das Internet ist immer noch nicht soweit mir in ECHTZEIT Verkehrsprognosen liefern zu können - dann ist dies meist eine traurige Angelegenheit.
So wie man über Beerigungen redete, so kommt mir das Radioprogramm heutzutage vor. Ok, es gibt ein wenig Deutschlandfunk, und in Norddeutschland wie schon erwähnt, BFBS mit weiterhin Spezialisten direkt aus den UK. Aber in Süddeutschland ist man .. verloren. Die Amis hatten mal eine Station für durchreisende Irak-Krieger, die hatten viel Hardcore Speedmetal gespielt, was man halt in den Ohren haben will wenn man in die Wüste nach Taliban suchen geschickt wird.
Wenn ich bald im Alter für SWR4 und Konsorten bin, so höre ich doch lieber Sunshine Live als den Autofahrerfunk im Ländle. Obendrein streut mir das Öffentlich-Rechtliche von meinen Steuergeldern finanzierte Werbung direkt vor die Nachrichten. Werbung von der übelsten Sorte, für die Dümmsten der Dummen, sage mir keiner ich soll bei Möbel-Meier eine Küche kaufen oder mit Super-Blitzi mein Auto putzen. Nix! So schalte ich das von mir finanzierte oft zu strategisch ungünstigen Zeiten aus weil die Werbung nun wirklich ätzend ist. Wird Zeit daß eine App dem unseligen Treiben der öffentlichen Radiosender ein Ende bereitet.

March 23, 2013

Und ihr dachtet Stuttgart 21 wäre "bad"

Check this out:
http://www.theatlantic.com/infocus/2013/02/the-tunnels-of-nycs-east-side-access-project/100462/ Dagegen ist die Karlruher U-Bahn ein Klacks .. nur daß wir es hier im Karlsruher Kiesboden auch schaffen, nach nur drei Jahren Bauzeit auch zacki zacki fünf Jahre Verzug herauszuholen. Sind halt Tunnelprofis am Werk. Und dabei ist weder Karstadt noch das Rathaus eingestürzt, die einzigen beiden Gebäude auf die wirklich Rücksicht genommen wird.

March 15, 2013

Reader today Blogger tomorrow?

Ok, Google has given some notice. July 1st we will all be forced into what alternatives there are. Some reader services are already buying new servers.

Right now it looks as if there is no reader giving you the wall of feeds as Google does. There are many voices that prefer the bare-text-only simple and fast interface over any fancy-preview-thumbnails-ads-blowing-blurted alternative. Ok, while the reader is there it pretty much has forced all others to do something else.

Now we want the same.

And when it comes to Google .. what's next? .. Blogger?! .. Gmail?!? .. Search???


February 16, 2013

2013 - 20 Jahre digitale Fotoapparate

Fotoapparate. Waren. Digitale Elektronik. Sind. Embedded Systeme. Oft mit Betriebssystem und Firmwareupdates für bessere und mehr Funktionen. Neue Technologie reift beim Endkunden.

Vor zwanzig Jahren waren die ersten Digicams kaum bessere Videokameras mit lustigen Magnetscheibchen nebst Lesegerät welches an den Fernseher angeschlossen werden musste. Ziemlich rasch kamen dann die ersten Halbleiterspeicher die einige hundert KiloByte Bildmaterial aufnehmen konnten und die mit abenteuerlichen Adaptern an PCs angeschlossen wurden, um auf winzigen Glasbildschirmen - 1024x768 Pixel waren hochauflösend - angeschaut und weiterbearbeitet zu werden. Diese Halbleiterspeicher gab es seitdem in immer neuen Formfaktoren, Größen und Geschwindigkeiten. Anfang 2013 sind 4 bis 16 Gigabyte durchaus Standard für fingernagelgroße micro-SD Karten die meist noch in smarten Telefonen aber bald auch in Digitalkameras zur Anwendung kommen werden.

Meine neuen Kameras dieses Jahr haben nun doch noch die normal großen SD-Karten, immerhin gibt es keine unsäglich proprietären Memorysticks oder Schlimmeres (hat da jemand an XD-Karten gedacht?) mehr, nur in einigen Profikameras hält sich wacker Compact-Flash.

Also, was gibt es Neues dieses Jahr? Je eine
  • Fuji X10
  • Pentax Q
  • Olympus Pen der dritten Generation.
Mehr oder weniger günstig aus der Bucht gefischt, der Preis der Pentax überraschend niedrig um die 150 Euro, die anderen beiden um die 250 Euro. Da hatte ich mir letztes Jahr eine Lumix LX5 für gegönnt, mittlererweile durch eine zweite ergänzt und nun haben wir die letzte LX3 verkauft um die Anzahl der verschiedenen Akkus und Ladegeräte zu reduzieren. 

Denn so weit sind wir inzwischen, eigentlich gute zuverlässige Digitalkameras werden durch fast baugleiche Nachfolgemodelle ersetzt, die aber einen geringfügig modifizierten Akku brauchen. Da steckt sicher ausgefeiltes Marketing dahinter, ich erinnere mich noch an die vier verschiedenen Akkus derselben Baugröße die mit unterschiedlicher Elektronik hintersetzt an verschiedene Ladegeräte angeschlossen werden wollten. Angefangen mit Sony T wurden dann die Typen F, D und schließlich N für die jeweils aktuellen Modelle der T und TX Serien angeschafft. Nun ist also die gute Lumix LX3 - Spitzname Restlichtverstärker - dem Akku-Wahn zum Opfer gefallen.

Um so größer mein Erstaunen, gar Freude! als ich die neuen Kameras zwecks ihrer Akkus inspizierte. Die Pentax Q und die Fuji X10 funktionieren mit dem selben Akkutyp! Unglaublich aber wahr. Und die Olympus Pen der dritten Generation nimmt auch noch die Akkus der ersten Generation, wenn es auch einen neuen verbesserten Akkutyp nebst entsprechendem Ladegerät gibt.

Nun zur Praxis, denn mit geladenen Akkus und nach Gigabytes lechzenden Speicherkarten geht es ans eigentliche Fotografieren. Nach gut zwei Dutzend verschiedener Digicams hat sich eine gewisse Routine mit diesen Geräten eingespielt, so daß ich meist auf die Bedienungsanleitung verzichte und erstmal meine Grundeinstellung durch die verschiedenen Menus vornehme. Sei angemerkt daß ich nicht so sehr zu den Pixelzählern und Fadenspaltern gehöre, dafür eine schnelle Schnappschusskamera jeder anderen vorziehe. Da sieht es bei der diesjährigen Auswahl gar nicht schlecht aus:
  • Die Fuji X10 wird durch einen einfachen Dreh am Zoomring angeschaltet. Prima Sache. Dann hat man auch gleich die richtige Brennweite in der Hand und mit dem zwar etwas kleinem Durchsichtssucher ein Fotogefühl wie zuletzt mit der Contax G in den 90er Jahren. Vielleicht wird es in den nächsten Jahren noch eine Fuji X100s dazu geben.
  • Bei der Olympus der dritten Pen Generation ist leider das Standardzoom immer noch super-umständlich in der Handhabung, aber hier habe ich schon die geniale Festbrennweite mit 45mm welche nun richtig schnell scharfgestellt wird. Auch gut. Vom 12-50mm habe ich schon geschwärmt, bei der People-Fotografie ahnen die wenigsten daß sich hinter diesem langen Objektiv ein 24mm Weitwinkel verbergen kann.
  • Bei der geschrumpften Pentax - groß ist sie nun wirklich nicht - gibt es in Punkto schnelle Aufnahmebereitschaft ebenfalls nichts zu meckern. Dank 8,5mm Fixbrennweite fährt nichts heraus, einfach anschalten und los gehts. Wenn es nur ein paar andere Objektive dafür gäbe .. es gibt zwar einige Adapter mit denen man mechanisch an Pentax, Canon, Nikon - Linsen herangeführt wird, aber der Autofokus geht dann nicht und das manuelle Scharfstellen ist doch oft etwas lästig. Dafür kann man mit einem Kleinbild-50mm schon ein lichtstarkes 200er Tele erzielen und braucht auch bald ein Stativ denn mit dem effektiven Verlängerungsfaktor 4,5 stößt man rasch in die Stratosphäre der Telefotografie vor.
Fazit: Drei Keeper. Nun muss ich in mich gehen um zu entscheiden welche Kameras dieses Jahr dran glauben müssen. Die gute Canon G7 wird aufs Altenteil geschickt, eine Samsung W550 bleibt auch zu oft daheim, oder gar eine meiner Spiegelreflexe???

January 12, 2013

Veritable Geisterfahrer

Wie bei allen Suizidgesteuerten Taten gibt es auch bei den Geisterfahrern nach großen von den Medien breitgetretenen Events eine Reihe von Folgetaten durch Nachahmer. Oft mehr zynisch als wirksam werden diese Taten im Internet und manchmal noch in traditionellen Leserbriefen kommentiert.

In meiner Jugendzeit waren Geisterfahrer die Helden der Arbeiterschaft. Dann wurde die Arbeiterschaft abgeschafft, heutzutage wird sie medial zwischen der unteren Mittelschicht und dem Präkariat angesiedelt, etwa so wie es bei den meisten Automarken eine Hochdachversion, eine Großraumlimousine, ein SUV und ein Cabrio von ein und demselben Automodell gibt wo es früher ein biederes Stufenheckmodell und den Kombi gab. Nach meiner Jugendzeit ging es wie gesagt bergab mit dem Wort Arbeiterschaft in der deutschen Sprache, und so wurde auch der Geisterfahrer in den 80er Jahren durch den politisch korrekten Falschfahrer ersetzt. Dies ging lange Jahre gut, Jahre in denen die landesweiten Unfallzahlen mit Todesfolge regelmäßig zurückgingen. Von über 10000 Toten in den frühen 70er Jahren sind wir seit 2010 bei etwa 4000 Toten angelangt. Zunächst war die Einführung des Sicherheitsgurtes für einen rapiden Rückgang der im Automobil getöteten Menschen verantwortlich, dann kamen Airbags in mittlererweile zweistelliger Anzahl und seit den späten 90er Jahren zunehmend aktive Sicherheitshelfer wie ABS, ESP, Totwinkel - und Spurhalteassistent, aktives Pre- und Postbrake, wie es neudeutsch heisst und vieles andere mehr.

Die Zahlen derer die unbeabsichtigt in ihren oder fremden Automobilen ums Leben kamen, sank also kontinuierlich während die Zahlen der Selbstmörder im Automobil recht konstant geblieben sind. Wo sich in den USA leicht zugängliche Waffen für den Gang in die Schule oder an den ehemaligen Arbeitsplatz zum Anlass eines medial erfolgreichen Lebensende anbieten, gibt es diese Möglichkeit mangels daheim herumliegender Waffen seltener für unsere heimischen Selbstmordattentäter. Denn hierum handelt es sich bei den meisten Geisterfahrern. Hierzulande wird von entsprechend veranlagten Menschen nach medial effektiven Alternativen gesucht und gefunden. Aus den USA hören wir von Menschen die sich aus Hochhäusern und manchmal noch von Brücken stürzen, aber noch nie habe ich von dortigen Selbstmördern erfahren die sich vor einen Zug stürzen. Regelmäßige Bahnfahrer in Deutschland kennen die verschiedenen Euphemismen die für Zugverspätungen an Bahnsteigen und im Zug durchgegeben werden. Personenschaden ist leider recht häufrig dabei.

Übrigens, eine frühe Erklärung wie der Begriff Geisterfahrer zustande kam, war, daß Falschfahrer in den 70er Jahren wegen damals nicht vorhandener Sicherheitstechnologie in den Automobilen virtuell schon gestorben sind, sich somit in der Zone zwischen Lebendigkeit und Tod bewegen, und das oft mit erheblich überschrittener Geschwindigkeit. Wird einem Geisterfahrer seine Bestimmung nicht erfüllt, wäre er dann ein dem vermeintlich sicheren Tod entronnener Zombie? Wie schon eingangs geschrieben gab es lange Jahre hindurch nur den politisch korrekten Falschfahrer, der nach einigen spektakulären Selbstmordattentaten im Jahre 2012, wieder durch den populären Begriff Geisterfahrer ersetzt wurde, denn der Prozentsatz der Selbstmörder(innen) an allen im Auto gestorbenen Menschen ist mittlererweile über das Grundrauschen der Herzinfarkte und Schlaganfälle hinaus angestiegen. Einfach denkende Menschen rufen in wachgerütteltem Aktionismus rasch nach politischen und technischen Maßnahmen, aber sollen wir wirklich alle vor jeder Einfahrt auf die Autobahn unsere Schuhe ausziehen und Flüssigkeiten in Gefäßen über 100ml wegwerfen, so wie wir es für jede Flugreise bereit sind zu tun? So sicher wie nach den Sicherheitskontrollen am Flughafen wird es auf der Autobahn nie werden!

So wie die USA für die nächsten 50 Jahre ein Waffenproblem haben werden, so werden wir diese veritablen Geisterfahrer nicht durch einschüchternde Maßnahmen des ADAC oder gar des Bundesverkehrsministers los, sondern nur durch ein Umdenken der Menschen in diesem Land. Wenn diese Events totgeschwiegen werden wie früher die Untaten von kirchlichen Kinderschändern, dann wird auch langfristig .. sehr langfristig .. ein Umdenken bei unseren potentiellen Selbstmordattentätern einsetzen. Zynisch könnte ich auch fordern, einfach den Waffenverkauf zu lockern, damit diese Menschen uns nicht mehr auf der Autobahn umbringen. 

October 24, 2012

Unerschöpfliche Elektrizität in der Wüste?!?

Ein moderner Traum der Menschheit ist es in Elektrizität zu baden. Mit elektrischem Strom können wir in dunklen Stunden ein Buch lesen, einen Film anschauen, Fernsehen gucken oder uns im Internet austoben. Mit elektrischem Strom drehen sich Motoren in Kühlschränken, Staubsaugern, Waschmaschinen und Geschirrspülern. In unseren automobilen Gefährten fing das Elektrische mit dem Anlasser und Scheibenwischer an, bald wird das ganze Auto von elektrischem Strom getrieben durch unsere Städte summen. Gern wird auch Wasser elektrisch geheizt, für einen Tee oder nasse Wäsche daheim. Unsere Industrie heizt auch gern elektrisch: Backöfen für Teigwaren oder flüssiges Aluminium.

Für letzteres baute man praktischerweise gleich ein Atomkraftwerk neben die Aluminiumhütte. Denn elektrischer Strom fließt nicht gern weite Strecken. Weshalb Bayern kaum von Windmühlenparks in der Nordsee profitiert.

Papperlapapp, höret die Propheten rufen: Bald wird unser Strom aus der Wüste kommen. Nein, keine Folge des noch über Jahrzehnte anhaltenden Klimawandels, sondern eine grandiose Idee der deutschen Großindustrie. Nicht daß Ideen der deutschen Großindustriellen so der besondere Hit sind, in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts zum Beispiel hatten sie einen fabulösen Krieg entfacht um Deutschland für alle Ewigkeiten zum führenden Volk zu machen. War keine gute Idee, immerhin hat der Wüstenfuchs damals schon mal das Terrain sondiert und deutscher Strom soll bald aus der rommelschen Geröllwüste kommen. Eurokrise hin oder her, üppiges Geld will fließen, nachdem im ausgehenden 20sten Jahrhundert aus Geldmangel große Teile deutscher städtischer Infrastruktur an ein Steuersparmodell in den USA verschenkt wurden.

Nur der rechte Glaube wird's richten, denn naher Osten und nördliches Afrika haben eine Demographie zu bieten von der das verrentnernde deutsche Volk nur träumen kann: die Hälfte der Bevölkerung ist dort unter 25 Jahre jung, wenn bei uns die Hälfte der Bevölkerung über 55 Jahre alt sein wird. Anstatt die nordafrikanischen Jungs unsere maroden Straßen ausbessern zu lassen damit elektrische Hochdach-Golfs unsere Senioren nicht zu sehr durchschütteln, anstatt nordafrikanische Pflegekräfte in unsere Altersheime mit integriertem Shoppingcenter - früher als Innenstädte bekannt - zu importieren, ja statt die Nordafrikaner und die Nordeuropäer einander näher zu bringen, statt dessen soll Solarer Strom aus Nordafrika unsere dunklen Nebeltäler zu Rentnerparadiesen machen?!

An der technischen Herausforderung werden vor allem schwächelnde Baufirmen profitieren die in Deutschland keine U-Bahn mehr in den Boden kriegen. Über kurz oder lang werden alle Nordafrikaner drauf kommen, daß sie mit dem bei ihnen hinter der Küste erzeugtem Strom nützlichere Dinge machen können, als Seniorenheime in Nordeuropa zu beheizen. Zum Beispiel die Wüste begrünen. Was zaghaft in den Golfstaaten mit dort üppig aus dem Boden sprudelndem Öl und Gas gemacht wird, geht viel eleganter elektrisch: Meerwasser entsalzen. Mit begrünter Wüste können die reichlich vorhandenen Menschen Nordafrikas besser ernährt werden, mit lokaler billiger Elektrizität werden sie ihr Leben den modernen Standards anpassen.

Wenn beim Begrünen der Wüste dann noch ein paar Golfplätze heraus springen, ja, dann gibt es für alternde Nordeuropäer kein Halten mehr und viele rheumageplagte Bevölkerungsgruppen werden aus den grauen Industriestädten an die sonnenverwöhnten Küsten zwischen Alexandria und Tanger ziehen. Immer noch in der gleichen Zeitzone werden moderne Kommunikationsmedien die Verbindung garantieren, zu den Kindern und Enkeln die im Deutschland des 21sten Jahrhunderts zum Schuften geblieben sind. Ob nun 200 oder 2000 Kilometer die Generationen trennen, leistungsfähige Glasfasern schaffen die Verbindung übers Mittelmeer besser als jede deutsche Autobahn.